Lotto Speech No:1

Hab ein neues Leseformat entwickelt, und es scheint zu funktionieren! Schon lange beschäftigt mich die Frage, wie ich meine Wörtchen verbal vermitteln könnte, sprich: kann man, kann ich, die Worterfindungen in Form einer “Lesung oder so” präsentieren?

Das Problem besteht ja ansich darin, dass man meine Sachen (liest man sie nicht überdeutlich vor) erst mal (akkustisch) falsch versteht. Sag ich “Hinhalt” oder “Hoffspace” erwartet und hört der Zuschauer “Inhalt” und “Offspace”. Kommt dazu, dass ich die einzelnen Worte nicht im üblichen Sinn inszeniere. Sie kommen kontextlos, quasi. Sogar ohne Satz. Und Kabarettist bin ich nicht. Diese beherrschen nämlich das Metier vom Inszenieren eines “Wortwitzes”, einer “Pointe”. Es bleiben also nur Formate, wo das gesprochenen Wort zeitgleich vom Zuhöhrer auch selbst gelesen werden kann. Das hatte ich schon ein- zweimal ausprobiert. Einmal als Not-Buch-Lesung an der Luzern bucht. Einmal perfomativ im Kunstmuseum Luzern.

Für eine kleine Ansprache im Raum für Kunst “sic” in Luzern hab ich nun aber die weltweit erste (the one and only?) Lotto Speech ausgetüftelt. Das ging so:
Hab 20 verschiedene Lottoscheine gemacht (Für maximal 20 Teilnehmer). Auf den Scheinen hat es statt Zahlen Worte (vgl. Abbildung). Statt Lose mit Nummern drauf zu ziehen, fischt die Glücksfee Lose mit Worterfindungen aus dem Pot. Ich lese diese vor. Die Teilnehmer wundern sich, suchen aber, da es ja etwas zu gewinnen gibt, eifrig ihren Lotoschein nach dem eben mitgeteilten Wort ab (oder etwas Ähnlichem). Und so weiter und so fort füllen sich langsam die Lottoschein mit abgedeckten Worten. Wenn dann endlich jemand Lotto hat. Ist die Speech zu Ende.

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